In Niederösterreich gab es bereits im 15. und 16. Jahrhundert erste Feuerwehrverordnungen. Überwiegend wurde darin der vorbeugende Brandschutz behandelt, wie die Bestimmungen über die
Brandverhütung, z.B. Überwachung von Brandstätten und Rauchfängen, die Bereitstellung von Löschwasser und Wasservorräten und die Verpflichtung von Hauseigentümern, für Löscheimer und andere Geräte
der Feuerbekämpfung zu sorgen. Auch die Bestrafung von Brandstiftern, von säumiger Hilfeleistung, der Behinderung von Löscharbeiten, sowie die Prämienhöhe für die Ergreifung von Brandstiftern, wurde
festgelegt.
Die ersten Aufzeichnungen über das freiwillige Feuerwehrwesen in NÖ stammen aus dem Jahre 1861, wo es zur Gründung der ersten Freiwilligen Feuerwehr in Krems gekommen ist. Es folgten die Freiwilligen
Feuerwehren in Wr. Neustadt, Leobersdorf und Baden, 1869 gab es bereits 44 Feuerwehren in Niederösterreich. Am 1. 5. 1870 wurde die NÖ Feuerpolizeiordnung als Gesetz erlassen. Sie war die rechtliche
Grundlage für das Freiwillige Feuerwehrwesen in Niederösterreich. Damit legte das Gesetz den Gemeinden die Verpflichtung auf, ihr Löschwesen selbst zu regeln und Feuerwehren zu errichten. Es wurde
auch geregelt, dass für jede geschlossene Ortschaft über 50 Hausnummern eine brauchbare Spritze vorhanden sein muss.
Wie in den Städten nahm auch am Land in den Dörfern die Brandgefahr durch die enge Verbauung von Häusern mit Stroh und Schindeldächern zu. Auch die rasant steigende Industrialisierung verlangte nach
einer Einrichtung, die sowohl geschlossen und gut ausgebildet als auch Tag und Nacht einsatzbereit ist, um die erforderlichen Schutzmaßnahmen wahrnehmen zu können.
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Am 2. Jänner 1922 wurde die Ortsfeuerwehr Kleinneusiedl unter Kdt. Rudolf Huber gegründet. 23 Mann hatten sich als ausübende Mitglieder für die Feuerwehr angemeldet. Damals wurde ein Mitgliedsbeitrag eingehoben, welcher für ausübende Mitglieder 100 Kronen und für unterstützende Mitglieder 500 Kronen betrug.
Die folgenden Jahre waren wirtschaftlich sehr schwierig und da für weit reichende Investitionen nicht viel Geld vorhanden war, behalf man sich mit gebrauchtem Material. So konnte am 5. Februar 1922 eine von der FF Enzersdorf angekaufte Motorspritze in Dienst gestellt werden. Am 23. Juni 1922 bekam sie, bei einem Großbrand des Wirtschaftsbesitzers Glatzer Andreas, die Feuertaufe. Außerdem waren auch die Feuerwehr der Papierfabrik und der Gemeinden Enzersdorf, Fischamend und Schwadorf im Einsatz.
Am 24. September 1924 wurde das von der Gemeinde neu errichtete Gerätehaus im Beisein zahlreicher Ehrengäste, Vereine, Musikgruppen und Abordnungen von Feuerwehren der Umgebung feierlich eingeweiht.
Mit der Aufgabenstellung der Brandbekämpfung konfrontiert, entwickelte sich die FF Kleinneusiedl zu einer Institution, welche aus dem Gemeinschaftsleben nicht mehr wegzudenken ist.